Märkte am Mittag

Dax pendelt um 15.000 Punkte

Dem deutschen Leitindex Dax fehlt weiter der Schwung. Im Laufe des Vormittages fällt er kurzzeitig sogar unter die 15.000 Punkte. Besser läuft die Kursentwicklung bei Rheinmetall nach der Genehmigung der deutschen Panzerlieferung in die Ukraine.

Dax pendelt um 15.000 Punkte

Maue Konjunkturprognosen vermiesten den Anlegern am Mittwoch die Laune. Nachdem der Dax bereits am Morgen leicht tiefer in den Tag gestartet war, schickten die jüngsten Konjunkturaussichten des Ifo-Instituts den deutschen Leitindex zeitweise unter die Marke von 15.000 Punkten. Am Mittag notierte der Dax bei 15.044 Punkten 0,32% im Minus. Obwohl sich die Stimmung in der deutschen Wirtschaft laut Ifo zu Jahresbeginn erneut aufgehellt hat, geht das Münchner Institut von einem schrumpfenden BIP im ersten Quartal aus. Mittelfristig sind die Ölnomen jedoch zuversichtlicher.

Bei den Einzelwerten stand unter anderem Rheinmetall im Rampenlicht. Sie profitierten von der angekündigten Panzerlieferung für die Ukraine und erklommen am Morgen ein Rekordhoch. Zuletzt stand noch ein Plus von etwas über 1% zu Buche. Die Zustimmung der Bundesregierung zur Lieferung von Leopard-Panzern habe zwar nur begrenzte unmittelbare finanzielle Auswirkungen auf den Industrie- und Rüstungskonzern, für die Investorenstimmung zur Aktie wäre der Schritt aber ausgesprochen hilfreich, sagte ein Händler. Denn die von Deutschland und anderen Staaten gelieferten Panzer müssten ersetzt werden, was für steigende Aufträge an Rheinmetall spreche.

Abwärts ging es dagegen bei Fresenius. Der Krankenhaus- und Medizinkonzern steht mitten in seinem strategischen Überprüfungsprozess vor dem Problem einer hohen Verschuldung. Die Verschuldung liege über dem Zielkorridor, weshalb der finanzielle Spielraum nicht so groß sei, „wie wir ihn uns für volle strategische Flexibilität wünschen würden“, sagte Finanzchefin Sara Hennicken im Interview mit der Börsen-Zeitung. Fresenius steckt nach mehreren Gewinnwarnungen und Problemen insbesondere bei seiner Dialysetochter Fresenius Medical Care (FMC) in Turbulenzen.

Die Papiere von Jungheinrich lagen mit eine Zugewinn von 4% an der MDax-Spitze. Der Gabelstapler-Hersteller baut mit der Übernahme der Storage-Solutions-Gruppe sein Geschäft mit Lagerautomatisierung aus. Der Zukauf sei eine „großartige Ergänzung“ für den Gabelstaplerhersteller, kommentierte ein Börsianer.

Noch höher war der Kursgewinn bei der britischen Airline Easyjet. Die Lufthansa-Rivalin geht nach einem starken Quartal davon aus, das laufende Geschäftsjahr mit schwarzen Zahlen abzuschließen. Das Flugangebot soll schrittweise ausgeweitet werden. Die Aktie sprang um 10% nach oben.

In den Fokus der Anleger rückte auch die Aktie des Schweizer Aromen- und Duftstoffherstellers Givaudan. Die Konkurrentin des Dax-Konzerns Symrise steigerte den Nettogewinn im Jahr 2022 um 4,2% auf 856 Mill. Franken und hob die Dividende um einen Franken auf 67 pro Aktie an. Dennoch berichtet Givaudan von einer „äußerst schwierigen“ Lage im operativen Umfeld. Höhere Produktionskosten und weiter bestehende Lieferkettenprobleme machen den Schweizern zu schaffen. Auch Symrise hat mit Problemen zu kämpfen und musste vergangene Woche eine hohe Abschreibung verkünden. Die Aktien von Symrise und Givaudan notierten am Mittag beide leicht im Minus.

In den USA gab Microsoft Zahlen bekannt. Umsatz und Nettogewinn entwickelten sich zum Jahresende schwach, wirklich enttäuscht zeigten sich die Anleger jedoch vom Ausblich auf das Cloud-Geschäft – einen wichtigen Wachstumstreiber und bisherigen Lichtblick des Konzerns. Die US-Investmentbank Jefferies senkte das Ziel von Microsoft von 280 U-Dollar je Anteilsschein auf 275. Die Aktie gab vorbörslich 2,4% nach.

Seit Mittag läuft bei Siemens Gamesa eine außerordentliche Hauptversammlung. Der wichtigste Programmpunkt ist das Delisting der kriselnden Siemens-Energy-Tochter. Da Siemens Energy nach letzten Angaben 92,7 % an dem spanisch-deutschen Hersteller von Windkraftanlagen hält, gilt eine Zustimmung als sicher.

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