Anlageprodukte

Anleger kennen das Risiko von Short-ETF

Studie: Indexfonds werden "maßvoll" eingesetzt

Anleger kennen das Risiko von Short-ETF

ars Frankfurt - Hebel-ETF und inverse Indexfonds sind vor allem in den USA in die Kritik geraten. Die US-Finanzmarktaufsicht Finra (Financial Industry Regulatory Authority) monierte im vergangenen Jahr, dass diese komplexen Produkte ungeeignet für Privatinvestoren seien.Die Hochschule Konstanz zeigt nun in einer Studie, dass deutsche Privatanleger Short- und Hebel-ETF in Deutschland "maßvoll" einsetzen. Es wurden Daten über Käufe und Verkäufe von Short- und Hebel-ETF von der Mehrheit der Direktbanken in Deutschland ausgewertet. Insgesamt untersuchte die Hochschule für diese von der Deutschen Bank initiierte Studie mehr als 26 000 Käufe und anschließende Verkäufe von Short- und Hebel-ETF aus dem Zeitraum vom 1. Januar 2008 bis zum 1. April 2010."Die Ergebnisse legen nahe, dass Privatanleger in den überwiegenden Fällen wissen, welche Chancen und Risiken mit dem Einsatz von Short- und Hebel-ETF verbunden sind", sagt Leo Schubert, Professor für Betriebswirtschaftslehre in Konstanz. Die im Rahmen der Studien untersuchten Short- und Hebel-ETF wurden nur über einen begrenzten Zeitraum gehalten. 50 % der Engagements wurden von den Anlegern innerhalb eines Zeitraum von 15 Tagen beendet, nach spätestens drei Monaten waren 85 % aller Trades geschlossen. Die Investitionssumme ist dem Risiko entsprechend angepasst. Die Hälfte der Anleger investierte weniger als 5 000 Euro. Bei höheren Hebeln reduzierten sie die Höhe des Kapitals. Außerdem wies die Studie nach, dass der Einsatz mit zunehmender Haltedauer stetig abnahm.Nach Ansicht der Studienleiter sprechen die Ergebnisse für eine realistische Bewertung der eingegangenen Risiken durch die Anleger. Extremwerte bei Renditen treten nur selten auf: In 90 % aller untersuchten Fälle lagen die Renditen in einem Bereich zwischen plus 20 % und minus 22 % nach der Schließung der ETF-Position. Die Studie zeigt auch eine überraschend geringere Streuung der Renditen bei ETF mit Hebel als bei den inversen Short-ETF ohne Hebel. Schubert führt dies auf die deutlich verkürzten Haltedauern bei ETF mit höherem Hebel zurück. Die Auswertungen zeigen nach Ansicht der Hochschule Konstanz, dass Short-ETF gezielt gekauft werden, um Aktiengewinne abzusichern.