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Afrika ist die Hoffnung von morgen

Anleger investieren Milliardenbeträge auf dem Kontinent - Aktienfonds eignen sich als Depotbeimischung

Afrika ist die Hoffnung von morgen

Afrika gilt wegen des Rohstoffreichtums und der demografischen Entwicklung als Weltwirtschaftsmotor der Zukunft. Fast unbeeindruckt von der Korrektur an den Schwellenländermärkten sind die Aktienmärkte in Afrika zuletzt moderat gestiegen. Von dieser positiven Entwicklung profitierten in den vergangenen Jahren die aktiv gemanagten Fonds, die einen Anlagefokus in afrikanischen Werten haben.Von Armin Schmitz, FrankfurtAnleger haben in den vergangenen Jahren Milliardenbeträge auf dem afrikanischen Kontinent angelegt. Die ausländischen Direktinvestitionen sind nach Angaben der United Nations Conference on Trade and Development (UNCTAD) von 61 Mrd. Dollar im Jahr 1990 auf 554 Mrd. Dollar im Jahr 2010 gestiegen. Experten verweisen auf den Rohstoffreichtum, die günstige demografische Entwicklung und den wachsenden Wohlstandseffekt. Mark Mobius, Fondsmanager bei Franklin Templeton, weist auf die Chancen in den Bereichen Bergbau, Infrastruktur und Konsum hin.Im Zentrum des Interesses vieler Ausländer liegen Rohstoffe wie Kohle, Öl, Eisenerz oder Gold. Die Erschließung neuer Rohstoffvorkommen ist parallel mit Infrastrukturinvestitionen verbunden. Eine Verbesserung der Infrastruktur ist für Experten der Schlüssel zur Erschließung einer Reihe von Ressourcen, die letztlich zu einem wachsenden Wohlstandseffekt führen. Für Mobius gehören gerade Subsahara-Staaten wie Kenia, Nigeria und Tansania zur neuen Grenze des Schwellenmarktuniversums.Er hält den Kontinent für eine der interessantesten Investitionsgelegenheiten. Unterstützt wird seine Einschätzung durch die Prognosen der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), der Afrikanischen Entwicklungsbank (AfDB), der Afrikanischen Wirtschaftskommission (ECA) und des UN-Entwicklungsprogramms (UNDP), die dieses Jahr von einem Wachstum von 4,8 % und 2014 von 5,3 % ausgehen.Frontier- und SchwellenländerMärkte sind wegen des Informationsdefizits eine Domäne der aktiv gemanagten Aktienfonds. Für den Anleger steht eine begrenzte Zahl von Produkten zur Verfügung. Die Fonds in der Morningstar-Kategorie "Aktien Afrika" erreichten trotz der kräftigen Korrektur in den Schwellenländern im laufenden Jahr eine Steigerung von mehr als 3 %. Auffällig ist die Spreizung der Ergebnisse im Dreijahreszeitraum. Während der Top-Fondsmanager eine Rendite von mehr als 9 % erzielte, verbuchten die Produkte am anderen Ende der Rangliste zweistellige Verluste. Fokus auf SüdafrikaZu den besten Produkten gehört in der Morningstar-Kategorie der Coronation All Africa Fund Class A Dollar (IE00B2RGH034). Der Fonds investiert im Wesentlichen in die Frontiermärkte Afrikas. Das Portfolio enthält in der Regel 20 bis 45 Aktien. Der Fonds war per Ende Oktober mit einem Anteil von 31,8 % in südafrikanischen Titeln investiert, 20 % stammten aus Nigeria, 17,9 % kamen aus Ägypten. Aktien aus den Bereichen Konsumgüter und Finanzen waren übergewichtet.Mit einer Rendite von fast 15 % im laufenden Jahr zeigte sich der Fonds unbeeinflusst von der Korrektur an den Schwellenländerbörsen im vergangenen Sommer. Damit blieb der Fonds rund 19 Prozentpunkte über der Entwicklung der Benchmark von Morningstar, des S & P Pan Africa TR. Auch über drei Jahre erreichten die Fondsmanager Peter Leger und Peter Townshend eine Rendite von 9,3 % p. a. Sie waren damit um 8,9 Prozentpunkte besser als die Konkurrenten innerhalb der Kategorie. Das Risiko liegt innerhalb des Dreijahreszeitraums bei 15,4 %. Binnen fünf Jahren erreichten Leger und Townshend eine Wertsteigerung von 20,2 % p. a.Im Zwölfmonatszeitraum wurde der Coronation All Africa Fund durch den Fulcrum Africa Fund Y Dollar (LU0483974928) mit einem Gewinn von mehr als 20 % zwar deutlich geschlagen. Über den Dreijahreszeitraum kam der Fulcrum-Fonds auf eine Rendite von 7,7 % p. a. Damit blieb er 1,6 Prozentpunkte hinter dem Konkurrenzprodukt. Das Risiko lag in diesem Zeitraum bei 18,7 % und damit deutlich höher als der Coronation-Fonds.Die Entwicklung der Fonds innerhalb der Morningstar-Kategorie "Aktien Afrika" zeigt, dass einige Produkte trotz der Korrektur an den Schwellenländerbörsen kontinuierliche Renditen genieren konnten. Letztlich ist ein Investment in Afrika-Fonds wegen der geringen Liquidität an diesen Märkten mit einem erhöhten Risiko im Falle einer Korrektur verbunden. Die Fonds eignen sich daher für den mutigen Anleger als Renditebeschleuniger im Rahmen einer Core-Satellite-Strategie.