GfK-Konsumklima

Verbraucher versuchen sich in Zuversicht

Die Verbraucher starten laut einer aktuellen GfK-Umfrage wieder etwas optimistischer ins neue Jahr. Zum Wirtschaftswachstum dürfte der Privatkonsum 2023 gleichwohl kaum etwas beitragen.

Verbraucher versuchen sich in Zuversicht

Die deutschen Verbraucher starten angesichts der entspannteren Lage an den Energiemärkten besser gelaunt ins neue Jahr. 2023 werde zwar für die Binnenkonjunktur schwierig bleiben und der private Konsum keinen positiven Beitrag zur gesamtwirtschaftlichen Entwicklung leisten können, den Jahresstart bezeichnen die Marktforscher der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) dennoch als „hoffnungsvoll“. Wie auch Ökonomen erwarten die Konsumenten mittlerweile, dass die zwischenzeitlich befürchteten konjunkturellen Horrorszenarien nicht mehr eintreffen.

Die GfK-Konsumklimastudie für Januar zeigt, dass sich sowohl die Konjunktur- als auch die Einkommenserwartung weiter erholen, wohingegen die Anschaffungsneigung „ihr Auf und Ab der letzten Monate fortsetzt“ – in diesem Fall leicht zurückgeht. Für Februar prognostizieren die Nürnberger daher ein Konsumklima von −33,9 Punkten, das sind 3,7 Zähler mehr als im Vormonat.

„Sinkende Preise für Energie wie Benzin und Heizöl haben dafür gesorgt, dass die Konsumstimmung weniger trüb ist“, kommentierte GfK-Konsumexperte Rolf Bürkl den vierten Anstieg der Verbraucherstimmung in Folge. Aber auch die kostendämpfenden Maßnahmen der Bundesregierung hätten geholfen.

Nachdem die Inflation zuletzt von 10% auf 8,6% zurückgegangen ist, gingen die Konsumenten davon aus, dass die realen Einkommenseinbußen nicht so drastisch ausfallen werden, wie noch vor einigen Wochen befürchtet wurde, hieß es bei der GfK weiter. Daher blieben die Einkommenserwartungen der Konsumenten auf Erholungskurs. Der entsprechende Indikator hatte erst im September sein Rekordtief markiert und kletterte nun den vierten Monat in Folge auf nun −32,2 Punkte. Damit sei das Niveau allerdings weiter sehr niedrig, betonten die Marktforscher.

Auf die Anschaffungsneigung hatten die gestiegenen Einkommenserwartungen allerdings keinen Effekt – viele Haushalte würden bereits jetzt Geld auf die Seite legen, da sie in den kommenden Monaten mit deutlich höheren Heizkosten rechnen. „Dies fehlt natürlich im Moment für andere Ausgaben, wie zum Beispiel Anschaffungen“, betonte Bürkl. Der entsprechende Indikator fiel im Januar auf −18,7 Punkte und büßte damit seine Gewinne des Vormonats komplett wieder ein.

Das Barometer der Konjunkturerwartungen näherte sich mit dem Plus auf  −0,6 Punkte im Januar nicht nur seinem langjährigen Durchschnitt an, den die GfK mit etwa null Punkten angibt. Es kletterte auch wieder auf sein Vorkriegsniveau: Ein besserer Wert wurde zuletzt vor Beginn des Ukraine-Krieges im Februar 2022 mit 24,1 Punkten gemessen. Die Konsumenten würden „offenbar zunehmend den Eindruck gewinnen“, dass die erwartete Rezession „weniger scharf ausfallen wird als noch vor einigen Wochen befürchtet, vielleicht sogar ganz vermieden werden kann“, erklärten die Konsumforscher.

Ein ähnliches Bild zeichnet auch die monatliche Umfrage der EU-Kommission: Das Barometer für das Verbrauchervertrauen im Euroraum legte im Januar um 1,1 auf −20,9 Punkte zu. Das Konsumklima liegt damit nicht nur weiter unter seinem langjährigen Durchschnitt, auch hatten Ökonomen mit einem etwas kräftigeren Plus auf −20,0 Zähler gerechnet. Allerdings erholt sich damit die Verbraucherstimmung auch im Euroraum von seinem im September markierten Rekordtief von −28,7 Zählern und stellt den höchsten Wert seit Februar dar.

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